Im Rahmen des Österreichischen Integrationsgipfels stellten die Neuen Österreichischen Organisationen eine bundesweite Umfrage zum Thema „Sport und Integration“ vor. Dabei wurden über 5.000 Sportvereine in ganz Österreich befragt. Der Tenor der Ergebnisse lautet, dass eine höhere Anzahl an Mitgliedern und Trainer:innen mit Migrationshintergrund sowie gemeinsame Integrationsprojekte und Weiterbildungsangebote im Bereich Diversität gewünscht werden.
Wie beim Perfektionieren einer Sportart erfordert auch die Integration viel Übung, Motivation und Zielstrebigkeit. Der Sport kann auf vielfältige und spielerische Weise zur Integration beitragen. Eine erfolgreiche Integration kann umgekehrt die Diversität im Sport fördern und somit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts leisten. Im Rahmen einer Umfrage haben die Neuen Österreichischen Organisationen über 5.000 in Österreich ansässige Sportvereine zum Thema „Sport und Integration“ befragt.
Hier die wichtigsten Ergebnisse (in gerundeten Prozentzahlen):
- 67 Prozent aller Befragten gaben an, dass in ihrem Sportverein weniger als 10 Prozent der Mitglieder Migrationshintergrund haben.
- 70 Prozent haben ebenso wenige Trainer:innen mit Migrationshintergrund in ihrem Verein.
- Knapp 55 Prozent würden gerne mehr Mitglieder und Teilnehmer:innen mit Migrationshintergrund für ihren Sportverein begeistern.
- 68 Prozent der Befragten wünschen sich kostenlose Workshops, E-Learning-Plattformen oder Projekte zu den Themen Integration und Diversität.
An der Umfrage nahmen Sportvereine aus allen Bundesländern Österreichs teil, wobei die Mehrheit ihren Sitz in Niederösterreich, Wien und Oberösterreich hatte. Die Vereine haben durchschnittlich 50 bis 500 Mitglieder und sind somit mittelgroß. Unser Schwerpunkt bei der Umfrage lag auf den Themen Integration und Diversität in Sportvereinen.
67 Prozent aller Befragten gaben an, dass in ihrem Sportverein weniger als 10 Prozent der Mitglieder Migrationshintergrund haben. 70 Prozent haben ebenso wenige Trainer:innen mit Migrationshintergrund in ihrem Verein. Diese Zahlen bestätigend, gaben lediglich 4 Prozent aller befragten Sportvereine Österreichs an, dass mehr als 50 Prozent der Trainer:innen eine Migrationsbiografie haben. Bei der Befragung bezüglich der wichtigsten Themen in ihren jeweiligen Sportvereinen nannten 79 Prozent der Teilnehmer die Kategorie „Diversität“ und 83 Prozent die Kategorie „Zusammenleben in der Gemeinde“. Lediglich 10 Prozent der Vereine bestätigten, ein eigenes internes Integrationsprojekt zu haben. 85 Prozent der befragten Sportvereine gaben an, dass niemand in ihrem Verein für die Bereiche “Integration und Diversität” zuständig ist. Darüber hinaus wünschen sich insgesamt 68 Prozent der Befragten kostenlose Workshops oder E-Learning-Plattformen zu diesen Themen. Knapp 30 Prozent möchten mehr Mitglieder mit Migrationshintergrund für ihren Sportverein begeistern und 25 Prozent sind der Meinung, dass mehr Teilnehmer:innen mit Migrationsbiografie sich bei ihnen sportlich betätigen sollten, um Diversität zu fördern und zu leben. Man erkennt hier einen großen Bedarf an Unterstützung und Weiterbildung bezüglich der Themen Diversität und Integration sowie den Willen, die erfolgreiche Partizipation aller Menschen in Sportvereinen zu fördern.
Situation in Wien
In Wien hat ein Drittel der von den Neuen befragten Wiener Sportvereinen Mitglieder mit Migrationshintergrund. Wirft man einen Blick auf die Situation der Trainer:innen in Wien, so haben drei Viertel der befragten Wiener Sportvereine angegeben, dass weniger als 30 Prozent der Trainer:innen bei ihnen eine Migrationsgeschichte haben. Knapp die Hälfte aller Befragten verfügt sogar über weniger als 10 Prozent an Trainer:innen mit Migrationshintergrund. Es lässt sich sagen, dass sich rund ein Viertel der befragten Vereine in unserer Landeshauptstadt mit den Themen Diversität und Integration beschäftigt. Allerdings gaben lediglich 14 Prozent an, an einem solchen Projekt als Verein jemals teilgenommen zu haben. Fast 60 Prozent der befragten Wiener Sportvereine wünschen sich kostenlose E-Learning-Plattformen oder Workshops in Bezug auf den Umgang mit Diversität und interkulturelle Kompetenz. Rund ein Viertel aller Vereine möchte in Zukunft mehr Mitglieder mit Migrationshintergrund ansprechen und in ihre Teams integrieren. Ein Drittel befürwortet eine bundesweite Vernetzung als richtigen Schritt in Richtung Förderung der Diversität und Inklusion in der Sportlandschaft.
Der Integrationsgipfel wird von der Arbeiterkammer Wien, dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) und der Wirtschaftsuniversität Wien unterstützt. Hauptmedienpartner ist OKTO TV. Weitere Medienpartner:innen sind KOSMO, Yeni Vatan und BUM Magazine.