Um den Fortschritt in der österreichischen Integrationspolitik weiter voranzutreiben, stellen österreichische MigrantInnenorganisationen ein gemeinsames Positionspapier vor.
Die erste gemeinsame Stellungnahme von österreichischen MigrantInnenorganisationen enthält Appelle und Forderungen an Verantwortliche und Institutionen – gleichzeitig ruft sie aber auch die gemeinsamen gesellschaftlichen Werte in Erinnerung. Im Rahmen des „1. Österreichischen Integrationsgipfels“ am 2. Dezember wird die Stellungnahme, die als Positionspapier konzipiert ist, öffentlich vorgestellt – nach dem Gipfel soll sie der amtierenden Bundesregierung überreicht werden.
Weil Integration keine Eintagsfliege ist
Sieht man sich das Positionspapier an, springt einem die Überschrift direkt ins Auge: Österreich.Wir.Gemeinsam. Doch wer ist eigentlich dieses Wir? Im Statement wird festgelegt: WIR – das sind nicht „Ich“, „Du“ und „die Anderen“, sondern wir alle, wir 8 Millionen ÖsterreicherInnen gemeinsam – ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob mit oder ohne österreichischen Pass. Daher sei die Forderung nach einer verbindlichen Partizipationspolitik unumgänglich – und längst überfällig. Der Abbau gesellschaftlicher Ungleichheit könne nur dann gelingen, wenn alle AkteurInnen gleichermaßen in sozialpolitische Diskurse eingebunden würden, so die inhaltlichen Standpunkte des Positionspapiers. „Wir können die Integration nicht mehr nur als eine vorübergehende Sonderaufgabe betrachten, die sich durch einzelne Organisationen und Projekte lösen lasst“, meint Dino Schosche, Impulsgeber zur Stellungnahme.
Appelle zur Förderung und Miteinziehung von MigrantInnenorganisationen
Auch die Forderung nach stärkerer Unterstützung für die MigrantInnenorganisationen in Form einer angemessenen Bereitstellung von Ressourcen ist im Positionspapier manifestiert. Da Personen mit Migrationshintergrund in viele gesamtgesellschaftliche Vorgänge nicht hinlänglich involviert sind, sei die Stärkung von MigrantInnenorganisationen in ihrer Rolle als Interessensvertretungen unabdingbar. Des Weiteren wird an den Schutz der BürgerInnen durch eine funktionierende Antidiskriminierungspolitik appelliert – dafür seien effiziente Maßnahmen gegen Diskriminierung und Rassismus auf operativer Ebene erforderlich, so die Stellungnahme im Positionspapier. Hierbei sei die Miteinbeziehung von MigrantInnenorganisationen insofern essenziell, als diese ihre Expertise auf Gesetzgebungsprozesse projizieren können.